KOSTENRECHNUNG

Aufgaben der Kostenrechnung (KORE)

Die Kostenrechnung (Disposition)... dient der Erfassung und Verrechnung der kosten der im Unternehmen erbrachten Leistungen. Diese Leistungen können Erzeugungs-, Dienst- und Handelsleistungen sein. Somit liefert die KORE aktuelle Unterlagen für unternehmerische Entscheidungen.

Die Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung (hauptsächlich für Unternehmen)... sind nicht gesetzlich vorgeschrieben oder geregelt. Sie ergeben sich aus dem Zweck und den Zielen, die ein Unternehmen verfolgt.

Wer in einem Unternehmen Managementtätigkeiten übernimmt, trägt Verantwortung für das Erreichen von Zielen mittels Einsatz verschiedenster Ressourcen

Entscheidungsfindung unter folgenden Gesichtspunkten:

1.) Problemstellung - aktuell oder in der Zukunft
2.) Bereiche - kleinere oder größere Unternehmensbereiche
3.) Entscheidungsprozess - mehr oder weniger Personen inkludiert
4.) Unsicherheit - mehr oder weniger

Beispiele:

- Ermittlung zu Selbstkosten als eine Grundlage der Preisfestsetzung für den Absatzmarkt
- Errechnung der Wirtschaftlichkeit einzelner Betriebszweige, einzelner Produktgruppen
- Ermittlung von Preisuntergrenzen im Verkauf, bis zu denen Aufträge angenommen werden können (Preispolitik des Unternehmens)
- Ermittlung von Preisobergrenzen im Einkauf
- Entscheidungen über Fremdbezug oder Eigenfertigung
- Ermittlung von Zuschlagsätzen für die bilanzielle Bewertung von Halb- und Fertigerzeugnissen und selbsterstellten Anlagen
- Ermittlung der Grundlage für Preisanträge bei Preisgeregelten Produkten in manchen Ländern

Kostenbegriff: Kosten sind betriebsbedingter, periodenbezogner, bewerteter Verbrauch bzw. Einsatz von Gütern und Leistungen

1. Verbrauch: Kosten entstehen nur dann, wenn in einem Unternehmen Güter oder Leistungen verbraucht werden.

2. Bewertung: Zum Zweck der Rechenbarkeit wird der Verbrauch bewertet, d.h. die einzelnen Verbrauchsgrößen in KG, STK, L, etc. werden mit dem Preis multipliziert und ergeben damit erst die Kosten.
2.1 wertmäßige Kosten (Bewertung mit Wiederbeschaffungspreisen)
2.2 pagatorische Kosten (Bewertung mit Anschaffungspreisen)
2.3 ausgabewirksame Kosten (Bewertung mit Anschaffunspreisen, die kurzfristig zu Ausgaben führen)


Dem Kostenbegriff verwandte Begriffe

- Ausgaben (Einnahmen):... Sind Zahlungen jeglicher Art, die einen Geldabfluss aus dem Unternehmen darstellen. Ausgaben sind zeitbezogten, zB
- Bezahlung von Miete
- Überweisung der Stromrechnung
- Barzahlung der Reparaturrechnung für eine Maschine
- Rückzahlung eines Darlehens


- Aufwand (Ertrag):... Sind alle während einer Abrechnungsperiode im Unternehmen verbrauchten und in Anspruch genommenen Mittel
- Aufwand ist also periodenbezogen
- Begriff aus der Buchhaltung
- vielfach nach rein steuerlichen Gesichtspunken


Gliederung der Kosten: es gibt zahlreiche und unterschiedliche Möglichkeiten Kosten einzuteilen:

1. Dem Zeitraum (Jahr, Monat)




















2. Ihrer Entstehung
- Materialkosten
- Kapitalkosten
- Fremdleistungskosten (zB Energie)
- Steuerkosten


























2.1 entsprechend den Bereichen, in denen die Kosten entstehen
- Lagerkosten
- Fertigungskosten
- Verwaltungskosten
- Vertriebskosten





















3. Ihrer Zurechenbarkeit zu einzelnen Produkten und Dienstleistungen
- direkte Kosten: Kosten die einer Bezugsgröße direkt zurechenbar sind oder nicht und auch direkt zugerechnet werden = Einzelkosten
- Einzelkosten sind Kosten, die dem Verursacherprinzip entsprechen
- die wichtgsten Einzelkosten sind: Fertigungslöhne, Fertigungsmaterial, Sonderkosten der Fertigung. Sonderkosten des Vertriebs (zB. Frachtkosten, Luftfracht)

- indirekte Kosten: Gemeinkosten werden einem bestimmten Kostenträger nicht direkt zugerechnet, sondern betreffen ganz allgemein die gesamte Leistungerstellung des Betriebs oder einzelner Bereiche (zB Mieten, Versicherungen, Zinsen, Abschreibungen, Beheizungskosten, Gehälter des Verwaltungspersonals, Hilfsstoffe, etc)
- Gemeinkosten müssen den Kostenträgern indirekt - in Form von Zuschlagsäten oder Verrechnungssätzen - zugerechnet werden


4. Ihrem Verhalten bei wechselnder Beschäftigung
- fixe Kosten: die von der Kosteneinflussgröße unabhängig sind. Man unterscheidet absolut fixe Kosten und sprungfixe Kosten
- variable Kosten: Kosten die in ihrer Höhe von den Veränderungen der jeweiligen Kosteneinflussgröße abhängen. Man unterscheidet proportionale Kosten, progressive (steigende) Kosten und degressive (fallende) Kosten


Kostenstellen sind Betriebsbereiche, denen die Kosten entsprechend ihrer Verursachung zugerechnet werden
- örtliche Bereiche im Betrieb
- werden nach kostenrechnerischen Gesichtspunkten abgegrenzt und selbständig abgerechnet zB Gießerei, Maschinenarbeitsraum, Baustelle
- örtlich nicht abgegrenzte Kostenstellen zB Vertrieb, Verwaltung

Kostenträger sind Erzeugnisse, Dienstleistungen oder Handelswaren, denen die Kosten zugerechnet werden - d.h. die Marktleistung des Betriebes
- auch innerbetriebliche Leistungen sind solche, die der Erstellung von Marktleistungen dienen